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5 Fragen an Robert Fritsch

Mein Werdegang war nie „straight forward“ und der Weg in die Mobilitätsbranche nahm einige Wendungen, bis ich schließlich dort angekommen bin, wo ich heute stehe. Für mich war immer wichtig, dass ich mit Leidenschaft dem nachgehe, womit ich mich jeden Tag beschäftige. Ich habe klassisch mit einer Ausbildung zum Kaufmann im Groß- und Außenhandel im Bereich Agrar begonnen. Danach konnte ich über Stationen in der Halbleiterindustrie für ein amerikanisches Unternehmen und in der Geschäftsführung für einen deutschen Mittelständler im Bereich Mess- und Automatisierungstechnik viel Erfahrung in der Mobilitätsbranche sammeln. Zwischenzeitlich habe ich mein Studium für das International Management erfolgreich absolviert. Seit ein paar Jahren bin ich nun im Bereich Solarintegration für Nutzfahrzeuge tätig. Für mich schließt sich damit nach über 20 Jahren ein Kreis. War noch zu Anfang meines beruflichen Werdegangs die Sonne wichtig, um die Produkte zu erzeugen, ist es heute die Sonne als elementarer Bestandteil einer nachhaltigeren Mobilität, für die wir Lösungen erarbeiten und anbieten.

2. Wie trägt die Solarenergie in der Mobilitätsbranche zur Reduzierung des CO2-Ausstoßes bei?

Die Stärke der Solarenergie liegt darin, Strom genau dort zu erzeugen, wo er benötigt wird. Unsere Solarmodule erzeugen also direkt auf dem Fahrzeug Energie, die für verschiedene elektrische Verbraucher genutzt werden kann. Der saubere Strom ersetzt damit Strom, den sonst der Verbrennungsmotor erzeugt hätte.

Ein Verbrenner ist höchst ineffizient bei der Stromerzeugung. Durch die Leistungsverluste des Motors und Generators wird bis zu fünfmal mehr fossile Energie (gemessen in Watt) dem System zugeführt, als tatsächlich für den Verbraucher erforderlich ist. Mit einem Solarsystem spart man somit nicht nur CO2, sondern auch Kosten.

Aber auch batterieelektrisch betriebene Fahrzeuge profitieren von VIPV (Vehicle Integrated PhotoVoltaic). Entweder wird die Hochvoltbatterie mit Solarstrom geladen, was die Reichweite verlängert oder wir bedienen auch hier die Niedervoltverbraucher, was Leistungsverluste reduziert und sich positiv auf die Reichweite und Batterielebensdauer auswirkt.

3. Welche Vorteile bieten die Solarmodule von OPES Solar Mobility speziell für Busse? Welche Anforderungen müssen Busse erfüllen, um von Ihren Solarmodulen zu profitieren?

Die Anforderungen an einen Bus sind denkbar einfach: Ein Dach mit freier Fläche und eine Batterie. Dies trifft zum Glück in den meisten Fällen zu. Dabei spielt es erstmal keine Rolle, ob es sich um eine Niedervolt- oder eine Hochvoltbatterie handelt.

Seit Jahren arbeiten wir mit OEMs und Forschungsinstituten wie Fraunhofer zusammen, um unsere Solarmodule weiterzuentwickeln und gezielt für die Anforderungen des Mobilitätssektors zu optimieren. Durch unsere langjährige Erfahrung in der Photovoltaik setzen wir Standards für fahrzeugintegrierte Lösungen.

Unser Ansatz, alles auf Fahrzeuge auszurichten, ist in der PV-Welt einzigartig und war der Grund den Produktionsstandort in Deutschland zu eröffnen. Die Branche hat hohe Ansprüche und wir bedienen diese, indem wir auch die Integration mitberücksichtigen und Module dahingehend optimieren. Davon profitieren auch unsere Kunden im Nachrüstbereich. Zudem unterstützen wir unsere Kunden bei der Integration in die Produktionslinie. Nicht zuletzt setzen wir an unserem Standort in Deutschland auf unsere Matrix-Technologie. Damit haben die Module haben eine höhere Leistungsdichte pro Quadratmeter und eine bis zu 70 Prozent höhere Effizienz, wenn nur Teile des Solarmoduls von Schatten oder Blättern bedeckt sind.

4. Wie viel Energie kann ein typischer Bus durch die Integration von Solarmodulen einsparen?

Je nach Einsatzgebiet sind Einsparungen von 1500-2000 Litern Diesel pro Jahr möglich. Aber zunächst muss man prüfen, wieviel Energie erzeugt werden kann. Bei gleichem Lösungsansatz ergeben sich hier Unterschiede, beispielsweise aufgrund der Region, wo der Bus eingesetzt wird. Die Sonneneinstrahlung spielt dabei eine wichtige Rolle und südlichere Regionen haben hier einen Vorteil. Jedoch sind unsere Produkte und Systeme so definiert, dass auch in nördlichen Regionen, wie Skandinavien, die Anwendungen sinnvoll und letztendlich auch kommerziell rentabel sind.

Ein weiterer wesentlicher Faktor ist die Verschattung. So haben innerstädtische Einsatzgebiete andere Abschattungsvoraussetzungen, als wenn der Bus im regionalen oder Überlandbetrieb eingesetzt wird. Für beide Herausforderungen bieten unsere O.Motion-PV-Module unschlagbare Eigenschaften. Durch die Matrix-Technologie bieten wir einen weltweit einzigartigen Lösungsansatz für den dynamischen Betrieb und erreichen einen höheren Ertrag als vergleichbare Produkte.

5. Welche Herausforderungen bestehen bei der Skalierung von Solar-Anwendungen für verschiedene Verkehrsmittel, wie Bus, Lkw und ggf. Züge?

Die Herausforderungen differenzieren zwischen OEM und Nachrüstmarkt. Wichtig ist es auf die unterschiedlichen Anforderungen der Fahrzeuge reagieren zu können und hier nah am Markt zu sein. Das stellen wir durch unsere Standortwahl Deutschland klar heraus. Wir liefern nicht nur die Produkte, sondern unterstützen auch bei der Integration in den Fertigungsprozess oder eben auch bei der Applikation in Bestandsfahrzeuge. In unserem Werk in Zwenkau produzieren wir hochautomatisiert und können damit den Markt nah am Kunden bedienen.

Foto von Robert Fritsch. Neben dem Schriftzug „5 Fragen an…“ ist zu lesen: „Robert Fritsch, Head of Sales OPES Solar Mobility“

Portraitfoto von Robert Fritsch als Graphik

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