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BUS2TALK: DER GESELLSCHAFTLICHE WERT INNOVATIVER MOBILITÄT MIT PROF. DR. HAUCAP
„In einigen Bereichen der Mobilität haben wir ein bisschen den Anschluss verloren, weil wir uns zu sehr auf das verlassen haben, was wir schon immer gut konnten oder weil wir nicht mutig genug waren“, sagt Prof. Dr. Justus Haucap. Der Professor für Volkswirtschaftslehre an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf war von 2006 bis 2014 Mitglied der Monopolkommission der Bundesregierung, davon vier Jahre als Vorsitzender (2008-2012). Die FAZ listet ihn seit 2013 jährlich unter den 30 einflussreichsten Ökonomen Deutschlands. Haucap geht es bei seiner Arbeit darum, zu verhindern, dass Einzelne zu mächtig werden und dafür zu sorgen, dass Menschen Wahlmöglichkeiten haben.
Ende April war Justus Haucap auf der BUS2BUS im Podcaststudio zu Gast und verriet Moderatorin Totinia Hörner, warum ihn der Umgang mit der E-Mobilität ein bisschen an den deutschen Fußball erinnert, warum er glaubt, dass Erfolg auch träge macht und etwas „immer so weiter“ zu machen nicht funktioniert.
„Druck führt zu Erfindungsreichtum“, sagt Haucap. Und den braucht der Verkehrssektor als der Sektor, der laut Haucap am weitesten vom Erreichen der Klimaziele entfernt ist. Er beschreibt die Vorteile einer City Maut, die in London und Stockholm zu rund 20 Prozent Reduktion des Autoverkehrs in der Stadt geführt hat und nach anfänglicher Skepsis von der Bevölkerung gut angenommen wurde. „Man muss den Anfangsschmerz aushalten als Politiker. Die Leute sind fast alle auf den ÖPNV umgestiegen. Ich bin ein bisschen traurig, dass das in Deutschland keine einzige Stadt zumindest mal als Modellversuch gestartet hat“, sagt Haucap.
Im Gespräch von Totinia Hörner erklärt er, welche wettbewerbsverzerrenden Faktoren es aktuell im Verkehrssektor gibt, welchen Einfluss politische Rahmenbedingungen und Bürokratie haben und warum Förderungen allein kein Heilmittel sind. Eine der wichtigsten Aufgaben deutscher Unternehmen sieht er darin, exportfähige Technologien zu entwickeln, die auch in Ländern genutzt werden können, die nicht das Humankapital haben, solche Ideen zu entwickeln. „Bei diesen Themen sollten wir nicht nur allein auf uns schauen“, sagt Haucap.
Gäste:
Justus Haucap, Prof. für Volkswirtschaftslehre, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf
Moderatorin Totinia Hörner
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